Wer online oder in der Offline-Welt dem Glücksspiel nachgehen will, der sollte schauen, dass der entsprechende Anbieter für Automatenspiele, Video Slots und Casino Streams auch eine Glücksspiellizenz hat. Meist findet man bei seriösen, vertrauenswürdigen Spieleseiten im Internet die Nummer der Glücksspiellizenz direkt auf der Startseite des Anbieters. Diese kann man dann bei der entsprechenden Behörde (meist in Malta oder Gibraltar) nachprüfen und herausfinden, ob es die Lizenz wirklich gibt und ob sie noch gültig ist. Doch darum soll es hier nicht gehen – ich möchte in diesem Beitrag aufzeigen, was eine Glücksspiellizenz ist, warum sie meist aus dem Ausland kommt, und was sie überhaupt aussagt.
Glücksspiellizenz aus Deutschland
Deutschland sagt mal, dass Glücksspiel Ländersache ist, und mal, dass es einen Glücksspielstaatsvertrag für die gesamte Republik braucht. Es gibt immer ein Hin und Her und keiner weiß so richtig, was in Deutschland im Hinblick auf Online Casinos eigentlich los ist. Deshalb musste sich mittlerweile auch schon die EU einschalten und hat beschlossen, dass eine EU-Lizenz, also beispielsweise eine Glücksspiellizenz aus Gibraltar oder Malta, für das Angebot von Online Casinos im deutschen Internet ausreicht. Der angesprochene Glücksspielstaatsvertrag regelt zudem vornehmlich die Spielotheken, Automatenhallen und Kasinos, die offline betrieben werden – durch die neuen Regelungen (2012 beschlossen, 2017 voll in Kraft getreten) müssen davon in Deutschland zahlreiche zumachen.
Lizenz für Glücksspiel in Österreich
Österreich muss ebenfalls nachbessern; das sage nicht nur ich – das ist auch offiziell die Meinung der EU. Die Lizenzvergabe für das Glücksspiel in Österreich bezieht sich zumeist auf das sogenannte „kleine Glücksspiel“, also auf Spielautomaten, Jackpot Slots, etc. Dieses kleine Glücksspiel wurde 2011 legal gemacht, die Konzessionen für Offline-Spielhallen, Spielotheken und Automatenhallen vergeben die Bundesländer Österreichs. Jedoch gibt es, ähnlich wie in Deutschland (und dort auch im Hinblick auf Lotto sowie anderes Glücksspiel) ein regelrechtes Monopol. Neben dem staatlichen Monopol wird auch die Vorrangstellung der Novomatic AG (Novoline-Spiele) von der EU kritisiert. Österreich muss also laut dem Staatenverbund im Hinblick auf die Glücksspielregelungen nacharbeiten.
Glücksspiellizenz aus Malta
Vor allem Online Casinos und Internet-Spielbanken beziehen ihre Lizenzen nicht aus den deutschsprachigen EU-Ländern, auch wenn ihr Angebot auf Deutsch realisiert und im deutschen / österreichischen Internet angeboten wird. Vor allem Malta erlebt einen Boom, was Anfragen und Lizenzen für Online Glücksspiel angeht. Denn Glücksspiel ist in Malta ein großer und wichtiger Teil der Wirtschaft. Die entsprechenden Behörden haben ihre Chance, aber auch ihre Verantwortung hinsichtlich dessen erkannt. So sind die Voraussetzungen für die Glücksspiellizenzen aus Malta zwar hochgesteckt, dafür arbeiten die Behörden schnell. Online-Konzessionen sind also bei entsprechendem Aufwand für die Anbieter schnell erreicht.
Vergeben werden in Malta (sowie auch oft in Gibraltar) u. a. folgende Lizenzen:
- Class 1: „Remote Gaming Licence“ für Anbieter mit Casino- und Lotto-Angeboten
- Class 2: „Remote Betting Licence“ für Wettanbieter (Online-Buchmacher)
- Class 3: Lizenz für Games und Wetten mit festen Quoten; oft für Online-Poker-Seiten vergeben
- Class 4: „Host Licence“ für Plattform- und Webspace- bzw. Server-Anbieter
Alles in Allem kann man als Fazit zusammenfassen, dass die seriösesten und abwechslungsreichsten Online Casinos auf jeden Fall eine Lizenz haben. Aufgrund von Wirrungen und Irrungen nicht aus Deutschland oder Österreich, sondern aus Gibraltar oder Malta.